Neue Journal of Marketing Studie von EBS Professorin Franziska Krause
EBS Professorin Franziska Krause und Nikolaus Franke von der WU Wien veröffentlichen im renommierten Journal of Marketing (ABS 4*, FT50) eine bahnbrechende Studie zum Thema "Understanding Consumer Self-Design Abandonment: A Dynamic Perspective".
Wenn Sie schon einmal ein Produkt online angepasst haben, um den Prozess abzubrechen, bevor Sie Ihr Produkt fertiggestellt haben, oder wenn Sie ein Anbieter eines Konfigurators für Mass Customization sind und sich fragen, warum potenzielle Kunden das Self-Designing häufig abbrechen, ohne es in Verkäufe umzuwandeln, dann bietet diese Studie wertvolle Erkenntnisse.
Die Studie befasst sich mit dem verblüffenden Widerspruch zwischen den in der Praxis beobachteten hohen Abbruchquoten bei der Individualisierung und der allgemein anerkannten Vorstellung, dass die Individualisierung einen erheblichen Mehrwert für die Verbraucher schafft. Anhand einer umfangreichen Reihe von sechs Studien beleuchten Professorin Franziska Krause und Professor Nikolaus Franke dieses Phänomen und erklären es.
Ein zentrales Ergebnis ihrer Forschung ist, dass Verbraucher aufgrund der U-förmigen Valenz, die sie während des Prozesses erleben, häufig auf eine Individualisierung verzichten. Anfänglich sind die Verbraucher von hohen Erwartungen und Begeisterung getrieben, was sie dazu motiviert, sich auf die Reise des Selbstdesigns zu begeben. Sie werden jedoch schnell desillusioniert, wenn sie feststellen, dass ihre vorläufigen Designlösungen weniger ansprechend sind als erwartet, und der Prozess weniger Spaß macht. Frustration macht sich breit und führt zum Abbruch. Das Faszinierende ist, dass die Verbraucher, wenn sie diesen Prozess durchschreiten, schließlich ein wertvolles Produkt erhalten.
Die Autoren haben erkannt, wie wichtig es ist, handlungsorientierte Anleitungen zu geben, und haben verschiedene Interventionen während der Selbstgestaltung untersucht. Ihre Ergebnisse zeigen, dass das Angebot von sozialem Feedback an die Verbraucher das problematische Muster des Abbruchs der Selbstgestaltung wirksam steuern kann. Durch die Einbeziehung sozialer Feedback-Mechanismen können Anbieter von Konfiguratoren für die Massenanpassung die Abbruchraten erheblich reduzieren, was eine interessante Möglichkeit zur Verbesserung der Kundenbindung und der Konversionsraten darstellt.
Für Unternehmen, die im Bereich Mass Customization tätig sind, bietet die Studie eine transformative Perspektive auf das Verbraucherverhalten. Sie unterstreicht die Bedeutung des Verständnisses der Dynamik des Selbstgestaltungsprozesses und die zentrale Rolle des sozialen Feedbacks bei der Verringerung der Abbruchraten. Indem sie diese Erkenntnisse nutzen, können Unternehmen ihre Anpassungsplattformen verbessern, die Kundenzufriedenheit steigern und den Wert ihrer Angebote maximieren.