Generative KI im Urheberrechts: EBS Professor Hanjo Hamann hält Vortrag auf Konferenz
EBS Law School Professor Hanjo Hamann hielt einen Vortrag zum Thema Rechtevorbehalt für KI-Training und die Rechtsgeschäftslehre der Maschinenkommunikation.
Auf der jüngsten Konferenz "Generative KI im Spiegel des Urheberrechts", die am Freitag, den 23.02.2024, in Berlin stattfand und von der EBS Universität sowie weiteren renommierten Veranstaltern wie der Freien Universität Berlin, der FAU Erlangen-Nürnberg und der Universität Trier ausgerichtet wurde, wurde ein breites Spektrum an Themen rund um die Künstliche Intelligenz (KI) diskutiert, eine Technologie, die weltweit zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Trotz der offensichtlichen Schwächen aktueller autonomer Bild- oder Textgeneratoren ist die disruptive Potenz generativer KI unbestritten. Sowohl national als auch international wird derzeit intensiv über angemessene Regulierungen debattiert.
Im Rahmen dieser interdisziplinären Veranstaltung wurden Systeme wie ChatGPT, Stable Diffusion und Midjourney aus der Perspektive der Urheberrechtswissenschaft beleuchtet. Die Diskussion erstreckte sich über Auslegungsfragen im geltenden Urheberrecht und untersuchte die potenziellen Auswirkungen der "Kreativität auf Knopfdruck" auf das Urheberrechtssystem als Ganzes.
Einer der Höhepunkt der Konferenz war der Vortrag von Professor Hanjo Hamann von der EBS Law School. Unter dem Titel "Rechtevorbehalt für KI-Training und die Rechtsgeschäftslehre der Maschinenkommunikation" erforschte Professor Hamann die Möglichkeit für Kreative, darunter Wissenschaftler:innen, Autor:innen und Bildkünstler:innen, zu verhindern, dass ihre Werke im Internet für das Training von Künstlichen Intelligenzen verwendet werden.
In seinem Vortrag argumentierte Professor Hamann, dass die gesetzliche Möglichkeit des Widerspruchs gegen die Nutzung von Werken für KI-Training zwar besteht, jedoch aufgrund eines unzureichenden Verständnisses seitens des Gesetzgebers über die Textverarbeitung von Maschinen und der technischen Komplexität des Widerspruchs kaum umsetzbar ist. Er betonte zudem, dass aktuell nur Rechteinhaber mit erheblichen technischen und juristischen Ressourcen effektiv widersprechen können, was insbesondere große Verlage, Plattformen und Datensammler bevorzugt.
Professor Hamanns Vortrag lieferte wichtige Einsichten in die Herausforderungen und Unklarheiten, denen sich Kreative im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz gegenübersehen, und regte zu weiteren Diskussionen über die Entwicklung von Richtlinien und Schutzmechanismen für geistiges Eigentum in dieser sich wandelnden Landschaft an.