Der Einfluss des demographischen Wandels auf die Immobilienbranche
Das Real Estate Management Institute der EBS Universität veröffentlicht das zweite White Paper zu „Immobilienwirtschaft und demographischer Wandel – Auswirkungen, Potentiale, Risiken."
Gemeinsam mit den Partnerunternehmen Commerz Real AG, KINGSTONE Real Estate und KPMG veröffentlicht das Real Estate Management Institute der EBS Universität das White Paper „Immobilienwirtschaft und demographischer Wandel – Auswirkungen, Potentiale, Risiken“.
Es galt, den Impact des demographischen Wandels auf verschiedene Assetklassen zu diskutieren und zu bewerten. Insbesondere wurden die Herausforderungen und Potentiale, aber auch Risiken dieses Impacts auf die Bereiche Wohnen, Büro und Einzelhandel untersucht und wahrscheinliche Entwicklungen auf den deutschen Immobilienmarkt abgeleitet. Neben Literaturanalysen, quantitativen Auswertungen und Metastudien wurden insbesondere Expertengespräche und Insidereinblicke zusammengeführt, um den Status-Quo des demografischen Wandels zu erfassen und potenzielle Entwicklungen abzuleiten.
Ergebnisse:
- Wohnen: Die Untersuchung hat ergeben, dass hinsichtlich des Bereichs Wohnen und der vielseits bekannten Forderung nach mehr Wohnraum, insbesondere aus der Perspektive der Nachhaltigkeit und hier der Ressourcenschonung, Flächenversiegelung kritisch hinterfragt werden muss. Nicht jeder Wohnbedarf muss durch Neubau gedeckt werden. Die viel zitierte Knappheit an bezahlbarem Wohnraum muss differenziert betrachtet werden. Nimmt man eine bundesweite Perspektive ein, so ist eigentlich ausreichend Wohnraum vorhanden - nur „falsch“ über das Land verteilt. Fehlallokation oder Herausforderung an einen Strukturwandel?
- Arbeiten: Die traditionelle Raumnutzung des Büros reicht nicht mehr aus. Es muss für den Bürobeschäftigten ein Mehrwert geboten werden, wie zum Beispiel durch Grünflächen, Sporteinrichtungen, Kindertagesstätten oder digitale Technologien. Arbeitnehmer suchen nach einem Erlebnis, welches die bisherigen vier Wände nur geringfügig bieten konnten. Zwar wird vielleicht die tatsächliche Bürofläche kleiner, jedoch müssen Arbeitgeber mehr Raum und Fläche für das Wohlbefinden der Arbeitnehmer geben. Für Investoren steht hierbei der Anspruch, dass ihre Immobilien den ESG-Kriterien entsprechen müssen, im Vordergrund. Nicht nur, weil von politischer Seite der Druck wächst, sondern auch weil generationsübergreifend die Erwartungshaltung und Nachfrage seitens der Nutzer besteht. Diese Aspekte sind vor allem mit Hinblick auf die neue EU-Sozialtaxonomie insbesondere auch mit der Zielsetzung der Entwicklung von nachhaltigen und resilienten Stadtquartieren und der Einbindung des Büros relevant.
- Einkaufen: Ebenso unterliegt der Einzelhandel bereits seit ein paar Jahren einem hohen Änderungsdruck und Wandel. Dies hat sicher mit der digitalen Transformation, die die Geschäftsmodelle strukturell verändert, aber auch den Kunden und Nachfragern zu tun, die ebenfalls durch die digitale Transformation in Bezug auf ihr Verhalten und ihre Anforderungen und Erwartungen geprägt sind. Es gilt, diesen Wandel des stationären Einzelhandels zu verstehen und zielgerichtet für resiliente Strategien für die Zukunft zu nutzen.
Das White Paper 2.0 "Immobilienwirtschaft und demographischer Wandel - Auswirkungen, Potentiale, Risiken" und das White Paper 1.0 "Ökologischer Imperariv und Ökonomische Rationalität" können durch die folgenden Links heruntergeladen werden.