Studierende aus Deutschland und Uganda unterstützen Flüchtlinge mit Wasserfiltern
Studierenden der EBS Universität (EBS) ist es in Kooperation mit Studierenden der Makarere University aus Kampala in Uganda gelungen, ein Portables Wasserfiltersystem (PAUL) nach Namungoonan zu transportieren.
Aisha Ali und ihr Team von der I-Profile Foundation in Uganda, das sich vor allem um somalische Flüchtlinge kümmert, kennen das Problem nur zu gut: Viele arme Menschen im Viertel Namungoona der ugandischen Hauptstadt Kampala, vor allem Kinder und Jugendliche, erkranken, weil sie unsauberes Wasser nutzen müssen. Während der wohlhabende Teil der Bevölkerung zu Plastikflaschen greift, ist der ärmere Teil auf öffentliche Wasserquellen angewiesen und damit dem Risiko von bakteriellen Infektionen ausgesetzt. Abhilfe können gut funktionierende Wasserfilter schaffen. Allerdings besteht hier das Problem der Kartuschen, die oft schon nach wenigen Monaten ausgetauscht werden müssen. Um dieses Problem zu lösen, hat Prof. Frechen aus Kassel das PAUL-System entwickelt. PAUL kann bis zu 2.000 l Wasser pro Tag filtern und zeigt auch nach zehnjährigem Einsatz kaum Verschleißerscheinungen. Mittlerweile gibt es über 3.000 PAUL Stationen, die weltweit im Einsatz sind, vornehmlich in Asien, Afrika und Süd- und Lateinamerika.
Im Rahmen des Service Learning-Programms an der EBS kooperieren Studierende der EBS Business School mit Studierenden der Makarere University in Kampala, um die Situation der Anwohner vor Ort zu verbessern. Das Programm verbindet Studierende, Initiativen und Lehrkräfte, um durch gemeinsame Aktivitäten auf gesellschaftliche Bedürfnisse und Probleme zu reagieren. Dabei werden akademische Inhalte mit praxisnahen Fragestellungen verknüpft, um das Gemeinwohl zu fördern. Dazu wurden im vergangenen Semester drei Teams gebildet, mit jeweils sechs Studierenden aus beiden Universitäten, die sich mit dem Themen Wasser, Bildung und Biodiversität beschäftigen und dabei jeweils eine Hilfsorganisation in Uganda unterstützt haben.
Für die EBS Studierenden war es herausfordernd, mit dem Team aus Uganda den Transport und die Installation des PAUL zu bewerkstelligen. Trotz gemeinsamen Willens waren die beiderseitigen Erwartungen aufgrund der kulturellen Differenzen sehr unterschiedlich. Jennifer Pentland aus dem EBS Team zieht daraus den Schluss, dass man „nicht voreilig bei der Arbeit in einem internationalen Team urteilen sollte – nicht jeder kommuniziert auf gleiche Weise oder teilt die gleichen Werte“. Wesentlich leichter fiel es den Studierenden, persönliche Kontakte zu ihren Peers in Uganda zu knüpfen, die sie auch weiter pflegen möchten.
Genau diese fortgesetzten Begegnungen auf Augenhöhe zwischen dem Norden und Süden möchten die Initiatoren des Programms erreichen. „Es geht uns darum, viele kleine Brücken zu bauen,“ meint Dr. Marcus Kreikebaum der EBS Business School und Dr. Proscovia Katumba von Makarere Universität in Kampala ergänzt: „Wir wollen, dass unsere Studierenden mehr Verständnis für fremde aber auch eigene kulturelle Werte und Vorstellungen entwickeln. Gleichzeitig sollen sie erkennen, dass wir die globalen Entwicklungsziele nur gemeinsam erreichen können.“