Welchen Weg hast du nach deinem Abschluss an der EBS eingeschlagen? Welche Stationen und Momente waren dabei prägend?
Nach der EBS ging es für mich beruflich direkt in New York los und seitdem erfolgreich weiter. Zu den besonders prägenden Momenten zählen meine Zeit als CEO von PUMA, die Entwicklung der ökologischen Gewinn-und-Verlust-Rechnung EP&L bei PUMA, die Erarbeitung der globalen Nachhaltigkeitsstrategie von Kering, die Gründung des „B Team“ mit Sir Richard Branson, mein philanthropisches Engagement in Afrika und anderswo sowie jetzt die mit den „Rewire“- und „Hardwire“-Strategien von Harley-Davidson verbundenen Aufgaben.
Was bedeutet „Leadership“ für dich persönlich und wie setzt du sie in deiner derzeitigen Funktion um?
Leadership bedeutet, etwas zu wagen, selbst wenn man noch nicht alle Antworten parat hat. Es bedeutet, Dinge zu verändern und Neuland zu beschreiten – wie ein Kapitän, der sein Schiff souverän in unbekannte Gewässer steuert.
Das Versprechen der EBS lautet „We empower leaders to make a difference in the world“. Wie veränderst du die Welt?
Ich habe Nachhaltigkeit zum festen Bestandteil all meiner Unternehmensaktivitäten gemacht, besonders bei PUMA und Kering. 2013 bin ich dann von dort weggegangen, um mich ganz meinen Umwelt- und Nachhaltigkeitsvorhaben sowie weiteren philanthropischen Projekten zu widmen. Unter anderem habe ich die 4C-Philosophie entwickelt, die Nachhaltigkeit durch eine Ausbalancierung der vier Säulen Conservation, Community, Culture und Commerce erreichen will, und in Kenia über die ZEITZ Foundation auf der Basis dieses Prinzips wichtige Projekte initiiert und unterstützt. Dazu zählen die Entwicklung der Initiative „The Long Run“, die mittlerweile ca. 10 Mio. Hektar Land weltweit schützt, die Mitgründung des Zeitz Museum of Contemporary Art Africa (Zeitz MOCAA) in Kapstadt und der Schutz eines gut 20.000 Hektar großen Gebiets für Wildtiere und Artenvielfalt in Kenia. Aktuell wollen wir zusammen mit anderen Schutzreservaten die weltweit größte zusammenhängende Nashornschutzzone ihrer Art schaffen.
Was von den Dingen, die du an der EBS gelernt bzw. von dort mitgenommen hast, hat dir im späteren Berufsleben besonders geholfen?
Die EBS hat mir das für Führungsaufgaben notwendige Wissen und Selbstvertrauen vermittelt. Durch meine Praktika, die mich in verschiedene Länder geführt haben, konnte ich schon früh praktische Erfahrungen sammeln. Zudem habe ich viel über Marketing und Finanzen (das Gas- und das Bremspedal) gelernt sowie über die Abstimmung der einzelnen Funktionsbereiche eines Unternehmens, von Strategie bis Kultur. Das hat mir vor Augen geführt, dass es in der Unternehmensleitung keinen blinden Fleck geben darf. Jedes einzelne Element ist relevant für den Erfolg des Teams und des Unternehmens.